Cartographica HelveticaZusammenfassungDirk de Vries: Die Helvetia-Wandkarte von Gerhard MercatorCartographica Helvetica 5 (1992) 3–10 Zusammenfassung: Vor neun Jahren kaufte die Universitätsbibliothek Leiden ein rätselhaftes Blatt mit dem Titel Helvetia an. Dies führte zur Entdeckung einer bisher unbekannten Wandkarte der Schweiz von Mercator. Die Neugierde des Autors wurde gefesselt, da im Auktionskatalog eine falsche Zuschreibung (Ortelius statt Mercator) vorgenommen worden war. Ausserdem gab es einige bemerkenswerte Details:
Eine genaue Untersuchung der drei bekannten Regionalkarten der Schweiz in Mercators Atlas, nämlich Wiflisburgergau, Aargau und Zürichgau, enthüllte ihren identischen Massstab. Zusammen mit dem bisher fehlenden vierten Blatt liessen sie sich zu einer Wandkarte zusammensetzen. Jedes Blatt verfügt über den Namen des Autors Per Gerardem Mercatorem und einen graphischen Massstab. Beides verschwindet jedoch unter dem Anschlussblatt, wenn die Wandkarte zusammengesetzt wird. Sehr dünne gravierte Linien auf den Blättern Zürichgau und Aargau zeigen an, wo die Blätter zusammengefügt werden sollen. Sternchen und Kreuzchen auf anderen Karten dienen demselben Zweck. In den ersten beiden Teilen des Atlas, Gallia und Germania, benutzte Mercator die doppelte Bestimmung der Karten als Einzelblätter im Atlas und als Wandkarte in nicht weniger als 21 Fällen. Die meisten der berühmten Kosmographen und Geographen des 16. Jahrhunderts publizierten eine oder mehrere Wandkarten. Mercator war ein Meister seines Fachs. Sein Ziel war es stets, aus verschiedenen Quellen kompilierte Karten bezüglich Projektion und Massstab so stark wie möglich zu vereinheitlichen. Bibliographische Anmerkung
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