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Cartographica Helvetica


Zusammenfassung

Madlena Cavelti Hammer:

Herstellung und Auswirkungen des Reliefs der Urschweiz von Franz Ludwig Pfyffer

Cartographica Helvetica 18 (1998) 11–18

Zusammenfassung:

Das Relief der Urschweiz im Massstab von ca. 1:12 500 (horizontal) und 1:10 000 (vertikal) ist in den Jahren 1762 und 1786 von Franz Ludwig Pfyffer gebaut worden. Es ist ungefähr 3,9 x 6,6 m gross und südostorientiert. Mit der Renovation des Gletschergarten-Museums in Luzern erhält das Relief einen neuen Standort. Weil es aber nicht möglich war, dieses riesige Modell als Ganzes zu transportieren, wurde es in mehrere Teile zerlegt. Dadurch ergab sich für die Fachleute erstmals seit fast 100 Jahren die Gelegenheit, das Innere des Reliefs, die Materialsubstanz und die Bauweise genau zu analysieren.

Pfyffer hatte sein Relief transportfreundlich in 136 Teilen gebaut. Er benützte handliche Holzkisten verschiedenen Formates, die sich genial zu einem ganzen Modell zusammensetzen lassen, so dass die Trennlinien kaum erkennbar sind. Als Baumaterial verwendete er Lattenholz, kleine Ziegelsteine, Holzkohle und Karton. Die Oberflächengestaltung erfolgte mit einer dünnen Gips-Sandmasse und die Detailmodellierung mit verschiedenfarbigem Bienenwachs. Mit Schnüren, die er zwischen Nägeln spannte, wurden Strassen und Wege markiert. Am Schluss wurde das ganze Modell mit Öl- oder Temperafarbe koloriert. Der originale grünliche Farbton hat sich mit den Jahren zu einem schmutzigen Braun verändert. Mit der Restaurierung des Reliefs wird nun versucht, den Urzustand des Reliefs wenigstens teilweise zu erreichen.

Das Reliefmodell wurde bereits im Jahr 1777 von Balthasar Anton Dunker als Vorlage für eine Vogelschaukarte (Plan perspectif d'une grande partie . . .) und 1786 von Jakob Joseph Clausner für eine Karte der Innerschweiz (Carte en Perspective du Nord au Midi . . .) verwendet.


Bibliographische Anmerkung

  • Ebenfalls erschienen als: Franz Ludwig Pfyffers «Höhenflug» – Das Relief der Urschweiz (1762–1786). In: Der Weltensammler. Eine aktuelle Sicht auf die 16 000 Landkarten des Johann Friedrich von Ryhiner (1732–1803). Hrsg. Thomas Klöti, Markus Oehrli, Hans-Uli Feldmann. Murten, 1998. (Cartographica Helvetica Sonderheft 15). S. 36–38.

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