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Cartographica Helvetica


Zusammenfassung

Wolfgang Lierz:

Von der Velokarte zur Autokarte

Cartographica Helvetica 1 (1990) 32–36

Zusammenfassung:

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bentzten Reisende nur einfache Strassenkarten als allgemeines Orientierungsmittel. Der Kutscher war für das Finden des richtigen Weges verantwortlich. Dies änderte sich erst mit der Erfindung des Fahrrades als dem ersten Verkehrsmittel für Individualreisende (1885: Sicherheitsniederrad von Starley, 1888: Luftreifen von Dunlop). Sofort entwickelte sich ein Bedarf an geeigneten Karten mit Distanzen-, Strassenzustands- und Steigungsinformationen.

1890 wurde die Produktion einer Velokartenserie der Schweiz 1:200 000 begonnen. Die Distanzen wurden in Einheiten von 100 m angegeben, die gleichzeitig die Steigungsverhältnisse in verschiedenen Farben ausdrückten. Zu jener Zeit war das Abwärtsfahren recht gefährlich, da wirksame Bremsen fehlten und die Pedale dauernd mitdrehten. Diese Nachteile wurden mit der Erfindung des Freilaufs (1898, durch Sachs) und der Rücktrittbremse (1903, ebenfalls durch Sachs) behoben.

Ab ungefähr 1900 erweiterten die Verleger von Velokarten den Markt auf Motorradfahrer und Automobilisten. Anfänglich war der Inhalt der Velokarten für Automobilisten durchaus genügend: nur Autofahrverbote wurden auf den Velokarten zusätzlich ausgewiesen.


Bibliographische Anmerkung

  • Bearbeitete Version des Vortrages, gehalten an der 13. Internationalen Konferenz zur Geschichte der Kartographie, Amsterdam, 26. Juni bis 1. Juli 1989.

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