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Cartographica Helvetica


Zusammenfassung

Armin Hüttermann:

Tobias Mayer und seine Reisekarte von 1751

Cartographica Helvetica 26 (2002) 13–22

Zusammenfassung:

Tobias Mayer (1723–1762) stammte aus einfachen familiären Verhältnissen und konnte deshalb nie eine Universität besuchen. Trotzdem zeichnete er bereits mit 16 Jahren einen Stadtplan von Esslingen. 1741 publizierte er ein Buch zur Geometrie und 1745 einen Mathematischen Atlas, unter anderem mit einer Anleitung zum Kartenzeichnen.

Ein Jahr später erhielt er eine Anstellung im Verlag Homann-Erben in Nürnberg, wo er mehr als 30 Karten entwarf, darunter die Mappa Critica, in der er die Ungenauigkeiten der Deutschland-Karten seiner Zeit darstellte, indem er zwei ältere Karten mit seinen selbst erhobenen Daten verglich.

Die Reisekarte Nürnberg–Göttingen im Massstab von ca. 1:350 000 dokumentiert Tobias Mayers Reise zu seinem neuen Arbeitsplatz (von Nürnberg nach Göttingen), die zugleich seine Hochzeitsreise war. Die Karte besteht aus zwei nebeneinander gedruckten Teilen, die sich auseinander schneiden und in der Mitte zusammenkleben lassen. Mayers Karte zeichnet sich dadurch aus, dass er den kürzest möglichen Weg zeigte, auch wenn dieser von herkömmlichen Postrouten abwich. Im Gegensatz zu anderen zeitgenössischen Karten hat Mayer ein exaktes Gitternetz über seine Karte gelegt, das als Basis für eine genaue Messbarkeit dient.

Diese Reisekarte bildete einen Versuch für ein neues Verlagsproduktes des Homann-Verlages, einem Reiseatlas, der aber bis auf ein weiteres Blatt nie realisiert wurde.


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