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Cartographica Helvetica


Zusammenfassung

Arthur Dürst:

Die Europa-Karten von Gerard Mercator, 1554–1595

Cartographica Helvetica 10 (1994) 3–19

Zusammenfassung:

Gerard Mercator ist der bedeutendste Geograph und Kartograph des 16. Jahrhunderts. Er wurde 1512 in Rupelmonde (Flandern) geboren und starb 1594 in Duisburg, wo er 42 Jahre lang gelebt und gearbeitet hatte.

Die Europakarte Gerard Mercators, die 1554 in Duisburg erschien und aus 15 Teilblättern besteht, war die erste seiner grossformatigen Wandkarten. Sie bildete für die damalige Zeit ein epochales Werk und wurde entsprechend oft kopiert, so auch für die Karte von Duchetti und Forlani (1571), bei der es sich um einen eigentlichen Raubdruck handelte.

1569 folgte die Weltkarte, die als erste in der nach ihm benannten «Mercatorprojektion» entworfen wurde. Bei dieser winkeltreuen Zylinderprojektion werden die Meridiane als parallele, senkrechte Geraden dargestellt, die an den Polen nicht zusammenlaufen. Die Breitenkreise haben vom Äquator gegen die Pole zu wachsende Abstände. Die Karte ist somit absolut winkeltreu, was für die Navigation von grösster Bedeutung ist.

1572 publizierte Mercator eine neue Europakarte, ebenfalls im Massstab 1:4,3 Mio. Im Vergleich mit der ersten Ausgabe ist vor allem das Gebiet von Skandinavien verbessert worden. Dazu wurden einige Legendenfelder überarbeitet. Heute kennt man von dieser Ausgabe noch drei Exemplare: in der Öffentlichen Bibliothek der Universität Basel, in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek Weimar und in der Biblioteca Augusta Perugia.


Bibliographische Anmerkung

  • Ebenfalls erschienen als: Die Europa-Karte von Gerard Mercator, 1572. Murten, 1998. (Cartographica Helvetica Sonderheft 14).

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